LinkedIn bespielen wie ein Profi – 5 Fragen an LinkedIn-Expertin Kathrin Koehler

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Experten-Talk mit Kathrin Köhler, linkedIn Expertin

Posten und Posen liegt sehr nah beieinander. Damit eure LinkedIn Präsenz nicht zur Luftnummer wird, habe ich mir erneut die LinkedIn Expertin unseres Vertrauens, Kathrin Koehler, auf die Impulspiloten Couch eingeladen. Im ersten Teil unseres Gespräches ging es bereits um die Basics des erfolgreichen Netzwerkens auf LinkedIn. Jetzt will ich es noch genauer wissen und steige mit Kathrin in die Details ein, die dich zum echten LinkedIn Profi machen.

Falls du die Tipps aus dem ersten Artikel vorher noch einmal nachlesen möchtest, schaue hier vorbei.

1. Wie oft sollte ich auf LinkedIn posten?

Natürlich ist Aktivität auf Linkedin das A und O, damit du für andere sichtbar wirst. Das bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass du jeden Tag einen eigenen Post veröffentlichen musst, um von anderen wahrgenommen zu werden.

Kathrin erklärt, dass es keine einfache Antwort auf die Frage gibt, wie oft man posten sollte. Viel wichtiger ist nämlich, dass der Beitrag auch eine klare Relevanz für deine Zielgruppe hat. Bestenfalls basiert ein Post auf einer Erfahrung oder einem Erlebnis, das einen Mehrwert für deine Community bietet. Wenn du das schaffst, kann es laut Kathrin sogar völlig ausreichen nur einmal im Monat einen eigenen Beitrag zu veröffentlichen. Der sollte es dann aber so richtig in sich haben und für Furore sorgen!

2. Was kann ich tun, um auf LinkedIn besser wahrgenommen zu werden?

Darüber hinaus gibt es weitere tolle Möglichkeiten, um auf sich aufmerksam zu machen. Erinnerst du dich noch an die sinnbildlichen Stehtische aus dem letzten Talk mit Kathrin? Gehe genau dort hin, an die Stehtische deiner Zielgruppe und hinterlasse einen sinnhaften Kommentar. Die Betonung liegt auf „sinnhaft“, das bedeutet, du solltest schon etwas zu sagen haben und zum Beispiel zur Diskussion anregen oder in eine einsteigen.

Mit ein wenig Mühe ist das Kommentieren schon verbunden, deshalb bezeichnet Kathrin Kommentare auch als „das kleine Posting“. Diese Mühe wird jedoch mit einer steigenden Sichtbarkeit im Netzwerk deiner Zielgruppe belohnt.

Von „kleinen Postings“ und „virtuellem Winken“

Zum Beispiel könntest du einen eingeschlafenen Kund:innen-Kontakt wieder aufleben lassen, indem du auf LinkedIn nach einem aktiven Mitglied aus diesem Unternehmen suchst. Genau dort kannst du dann sinnvollerweise kommentieren, um wieder auf dich aufmerksam zu machen. Darüber hinaus kannst du auch noch hier und da ein Like dalassen. Kathrin vergleicht Letzteres scherzhaft mit einem Winken durch den Raum, das zeigt „Huhu, ich bin auch noch hier“.

Schaust du dir selbst manchmal an, wer deine Beiträge liked oder kommentiert? Falls ja, dann weißt du, welche kraftvolle Wirkung dieses Interesse entfalten kann. Es gibt aber sogar noch einen weiteren positiven Effekt, für den der LinkedIn Algorithmus sorgt. Wenn du auf Beiträge reagierst, wird deine Reaktion in den Feeds von anderen Nutzer:innen ausgepielt. Dies wird auch als Kontakt zweiten Grades bezeichnet und zeigt, wie deine Aktivitäten zu einem „positiven Kontrollverlust“ werden und echten Mehrwert für dich schaffen, erklärt Kathrin.

3. Wie gehe ich mit einem Shitstorm um?

Im Internet geht es manchmal zu, wie im wilden Westen. Es steht keine Polizei bereit, sodass man die meisten Kämpfe erst einmal allein ausfechten muss. Auch deshalb haben viele eine latente Angst vor einem Shitstorm, der sich jederzeit zusammenbrauen könnte. Stellt sich also die Frage, wie man am besten mit negativen Kommentaren umgehen sollte.

Kathrin empfiehlt, diese erst einmal in Ruhe durchzulesen und zu überlegen, ob sich in der negativen Kritik vielleicht ein Fünkchen Wahrheit versteckt, aus dem man etwas für sich oder für zukünftige Social Media-Beiträge lernen kann.

Oft genug ist das aber nicht der Fall und sogenannte „Trolle“ versuchen absichtlich den Austausch zu stören und dich zu verärgern. Egal, wie nervig solche Kommentare auch sein mögen, auch sie bringen Engagement für deinen Beitrag mit sich, gibt Kathrin zu bedenken.

Wer also clever ist, kann versuchen, mit seinen Antworten ebenfalls Zündstoff zu liefern. Eskaliert die Diskussion zu sehr oder fühlst du dich mit bestimmten Kommentaren besonders unwohl, darfst du diese aber auch jederzeit löschen. Denk daran – es ist DEINE Party!

4. Zu welcher Uhrzeit sollte man bei LinkedIn Posten?

Ganz grundsätzlich gilt, dass es am sinnvollsten ist dann zu posten, wenn auch deine Zielgruppe aktiv und online ist. Um herauszufinden, wann das ist, könntest du zum Beispiel um 8 Uhr morgens etwas posten und dann einfach mal schauen, wie viele in den ersten 90 Minuten darauf reagieren. Es lohnt sich also etwas mit den Zeiten zu spielen und die Reaktionen zu beobachten.

Eigentlich empfiehlt Kathrin gern in den Randzeiten zu posten, allerdings betrachtet der Algorithmus vor allem die ersten 90 Minuten und viele Menschen gehen um 17 Uhr schon in den Feierabend. Daher kann es unter Umständen Erfolg versprechender sein, morgens oder mittags etwas zu veröffentlichen.

Was den Wochentag betrifft, so hat die Seite laut eigener Aussage von Dienstag bis Donnerstag die meisten Besucher:innen. Das bedeutet aber nicht, dass du den Montag und Freitag komplett meiden musst. Denn, wenn sich schon alle anderen an diese Empfehlung halten, kannst du deren Traffic in Ruhe mitnehmen.

5. Welche Inhalte funktionieren am besten?

Menschen lieben Bilder, deshalb ist das Bild nach wie vor auch die beste Wahl für ein Posting. Denn unser Auge liest sozusagen mit! Dabei sollte die Abwechslung aber dennoch nicht zu kurz kommen. Als Gewohnheitstiere neigen wir oft dazu, immer dieselbe Art von Beitrag zu verfassen. Viel spannender für unsere Community ist hingegen ein bunter Blumenstrauß aus witzigen Inhalten, abwechslungsreichem Storytelling und Informationen über neue Projekte.

Wer sich unsicher ist, welche Art von Inhalten bei der eigenen Zielgruppe gut ankommen, sollte sich fragen, wozu LinkedIn eigentlich gut ist, gibt Kathrin zu bedenken.

Zwar kommen die wenigsten Kund:innen direkt auf einen zu und möchten sofort ein Coaching buchen, aber die Plattform hilft enorm dabei, Kontakte zu knüpfen und Vertrauen innerhalb des Netzwerkes aufzubauen.

Wenn du es schaffst, immer wieder Interesse zu wecken und vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen, folgen die Kundenanfragen irgendwann von ganz allein.

Sei smart, bleib nicht stumm und baue dein digitales Netzwerk auf!

Letztlich gibt es für deine digitale Präsenz auf LinkedIn nur ein richtiges No-Go – Stumm bleiben und dich nicht am Diskurs beteiligen.

Auf LinkedIn zu schweigen wäre dasselbe, wie auf ein Networking-Event zu gehen und dann allein in der Ecke zu stehen und nur von weitem zu beobachten, wie andere sich austauschen. Also trau dich und lass dein Netzwerk wissen, wer du bist und was du zu bieten hast!

Tipps und Tricks für die erfolgreiche Umsetzung deiner LinkedIn Präsenz findest du auch in Kathrins aktuellem Buch „New Networking. Der Smarte Weg zur digitalen Sichtbarkeit und souveränem Netzwerken“ .

Bis dahin – bleibt flexibel

Euer Ralf Schmitt, Vaya Wieser-Weber, Mirja Dajani

und das Team der Impulspiloten

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