Employer Branding prägt die Zukunft der Arbeit und ist ein entscheidender Faktor, um sich im Wettbewerb um die besten Talente abzuheben. In Zeiten von New Work und Fachkräftemangel wird es für Unternehmen immer wichtiger, sich als attraktive Arbeitgebermarke zu positionieren. Zusammen mit Stefan Scheller von Persoblogger.de diskutieren wir, wie Employer Branding erfolgreich eingesetzt werden kann, welche Herausforderungen die moderne Arbeitswelt mit sich bringt und warum nachhaltiges Denken in diesem Bereich so entscheidend ist.
Stefan Scheller ist der Kopf hinter der renommierten HR-Website „Persoblogger“. Neben seiner digitalen Präsenz hat Stefan bereits fünf Bücher veröffentlicht, darunter den viel beachteten Praxisleitfaden „Homeoffice und mobile Arbeit“.
Employer Branding: Mehr als nur Markenwerte
Früher konzentrierte sich Employer Branding vor allem auf die Vermittlung von Markenwerten und einem positiven Image. Heute geht es um weit mehr als nur um das äußere Erscheinungsbild eines Unternehmens. Stefan Scheller betont: „Heute zählt vor allem, was für die Zielgruppe relevant ist.“ Arbeitgebermarken müssen authentisch und transparent sein, um in Zeiten von wachsender Konkurrenz und Fachkräftemangel die richtigen Talente anzuziehen.
Anstelle von Hochglanzbildern und reinen Erfolgsstories müssen Unternehmen ihre echten Stärken zeigen, aber auch offen mit Herausforderungen umgehen. Authentizität ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Employer Branding. Stefan Scheller erklärt, dass Employer Branding nicht mehr nur nach außen wirkt, sondern von innen nach außen strahlen muss – mit klarer Kommunikation und echtem Engagement.
Herausforderungen der modernen Arbeitswelt: Balance und Trennung
Die moderne Arbeitswelt bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich, vor allem in der Balance zwischen Hierarchie und Agilität. Unternehmen stehen vor der Aufgabe, einerseits klare Strukturen zu wahren, andererseits aber auch flexibel auf die Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden einzugehen. Stefan Scheller erklärt: „In einer Zeit, in der Unternehmen zunehmend auf Flexibilität setzen, ist es entscheidend, ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das sowohl motivierend als auch produktiv ist.“
Ein weiterer Aspekt, der immer mehr an Bedeutung gewinnt, ist die Trennung von fachlicher und zwischenmenschlicher Führung. Während sich Führungskräfte früher primär um operative Aufgaben kümmerten, liegt der Fokus heute immer mehr auf der emotionalen Unterstützung und Betreuung der Mitarbeitenden. Die Fähigkeit, empathisch zu führen, wird zur entscheidenden Kompetenz in der neuen Arbeitswelt.
Drei Tipps für erfolgreiches Employer Branding
1. Authentizität und Offenheit als Basis
„Employer Branding muss von innen nach außen strahlen“, betont Stefan. Authentizität ist entscheidend, um das Vertrauen potenzieller Mitarbeiter zu gewinnen. Unternehmen, die sich nur von ihrer besten Seite zeigen und negative Aspekte verschleiern, schaden langfristig ihrer Arbeitgebermarke. Stattdessen sollten sie offen und ehrlich kommunizieren – das zieht die richtigen Talente an und baut eine vertrauensvolle Beziehung auf.
2. Zielgruppengerechte Ansprache im Employer Branding
Früher lag der Fokus im Employer Branding stark darauf, das eigene Unternehmen zu präsentieren. Heute steht die Frage „What’s in it for me?“ im Vordergrund. Unternehmen sollten herausfinden, was für ihre potenziellen Mitarbeitenden wirklich zählt und dies in den Mittelpunkt ihrer Kommunikation stellen. Die Ansprache muss zielgerichtet und individuell angepasst sein, um sich von der Masse abzuheben und den Bedürfnissen der Talente gerecht zu werden.
3. Nachhaltiges Denken und Langzeitstrategien im Employer Branding
Schnelle und kurzfristige Maßnahmen im Employer Branding führen selten zu nachhaltigem Erfolg. Employer Branding ist ein langfristiger Prozess, der konsequente Planung und Durchhaltevermögen erfordert. Unternehmen sollten klare Ziele verfolgen und sich nicht von kurzfristigen Trends ablenken lassen. Langfristig angelegte Strategien, die auf Nachhaltigkeit setzen, stärken die Arbeitgebermarke und helfen, das Vertrauen von Mitarbeitenden und Bewerbern zu gewinnen.
Die Rolle von Führungskräften im Employer Branding
Ein oft übersehener Aspekt im Employer Branding ist die entscheidende Rolle, die Führungskräfte dabei spielen. Stefan Scheller betont: „Gute Führungskräfte stellen in entscheidenden Situationen die richtigen Fragen und scheuen nicht den Konflikt, wenn es notwendig ist.“ Führungskräfte sind nicht nur für den operativen Erfolg des Unternehmens verantwortlich, sondern auch für das Wohlbefinden und die emotionale Sicherheit ihrer Mitarbeitenden. Sie sollten als Vorbilder agieren und die Werte des Unternehmens nach innen und außen repräsentieren.
Employer Branding und die Zukunft der Arbeit
Employer Branding wird die Zukunft der Arbeit maßgeblich beeinflussen, insbesondere in einem sich wandelnden Arbeitsumfeld, das zunehmend auf New Work und flexible Arbeitsmodelle setzt. Unternehmen müssen nicht nur die besten Talente anziehen, sondern diese auch langfristig halten. Ein starkes Employer Branding, das auf Authentizität und Nachhaltigkeit setzt, wird entscheidend sein, um im War for Talent zu bestehen.
Psychologische Sicherheit, Vertrauen und eine offene Kommunikationskultur werden die Säulen der zukünftigen Arbeitswelt bilden. Unternehmen, die auf diese Trends frühzeitig reagieren und ihre Arbeitgebermarke strategisch ausrichten, werden langfristig erfolgreich sein.
Kein Trend, sondern Talentmagnet
Employer Branding ist längst kein kurzfristiger Trend mehr, sondern eine strategische Notwendigkeit, um die besten Talente zu gewinnen und zu halten. Unternehmen, die auf Authentizität, zielgerichtete Ansprache und nachhaltige Strategien setzen, schaffen eine starke Arbeitgebermarke, die sich in einem wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt behauptet. Stefan Scheller zeigt eindrucksvoll, wie Employer Branding die Zukunft der Arbeit prägen wird und warum es heute unverzichtbar ist.
Wenn ihr wissen wollt, wie Stefan die Zukunft von New Work einschätzt, warum er psychologische Sicherheit für unverzichtbar hält und welche Rolle Führungskräfte wirklich spielen sollten – dann hört unbedingt in die komplette Episode rein.
Bleibt neugierig!
Eure Vaya Wieser-Weber , Ralf Schmitt, Mirja Dajani
und das Team der Impulspiloten