Bei dem Wunsch nach konkreten Aussagen zum technischen Bedarf für ein digitales Event ist es immer ein bisschen so, wie mit der Antwort auf die Frage: „Was kostet ein Auto?“. Es startet von… und geht bis… – diese Aussage ist für Kunden und Interessenten oftmals wenig befriedigend. Aus unserer Erfahrung mit Streaming Events heraus ist die Frage jedoch ähnlich schwer zu beantworten. Letzten Endes beginnt unsere Antwort mit der Rückfrage: „Was willst Du haben? Einen Trabbi oder einen Porsche?“.
Grundsätzlich ist die technische Grundlage für ein digitales Event der Livestream. Hier werden die Kameraaufnahmen und Interaktionen des Events an die Teilnehmer übermittelt. Der Stream wird über das Internet gesendet und bei den Teilnehmern am Bildschirm empfangen. Damit ist der Livestream das Herz eines digitalen Events und – um im Bild zu bleiben – das Internet seine Hauptschlagader.
Anforderungen an das Internet
In erster Linie ist bei der Internetverbindung in der gewählten Streaming-Location vor allem die Upload-Rate wichtig. Diese Rate ist vielen Kunden im ersten Moment häufig nicht präsent. Verständlich, denn im alltäglichen Gebrauch des Internets kommt es uns vor allem darauf an, eine hohe Downloadrate zu haben, um beispielsweise Filme ruckelfrei streamen zu können oder Daten schnell zu laden. Dementsprechend ist üblicherweise bei regulären Internetleitungen die Downloadrate höher als die Uploadrate. Doch diese beiden Werte sollte man bei der Planung eines digitalen Events nicht verwechseln!
Mal konkret – soweit es geht
Als grobe Orientierung sind für einen Stream ca. 15 Mbit/s Uploadrate ein guter Richtwert. Darin ist schon ein Puffer für beispielsweise zusätzliche Interaktionstools eingerechnet. Zum Vergleich: Bei der Zuschaltung eines Talkgastes in den Stream via Zoom kann man mit einem zusätzlichen Bedarf von 6 Mbit/s rechnen. Ja nach Location gibt es für den Event-Stream nach Möglichkeit einen exklusiven Zugang zur Internetleitung. So kann am besten sichergestellt werden, dass die Datenrate auch gleichbleibend für den Stream zur Verfügung steht. Dieser Zugang sollte zur verbesserten Stabilität via LAN-Verbindung hergestellt werden. Gleiches gilt für die Internetverbindung der Gäste, die über Zoom in den Event-Stream zugeschaltet werden.
Die Wahl des Streaming-Dienstleisters
Die Stabilität des Streams sollte bei der Wahl oberste Priorität haben. Darüber hinaus kommen entsprechende Schnittstellenmöglichkeiten für den Einsatz der gewählten Streaming-Software und zusätzlicher digitaler Tools hinzu. Ergänzend sollte eine einfach zubedienende Chatfunktion dazu gehören. Je nach gewähltem Anbieter sind die individuellen Gestaltungsmöglichkeiten in der Optik des Streams sehr unterschiedlich.
Kostenlose Streaming-Anbieter
Kostenlose Streaming Dienstleister, wie zum Beispiel YouTube live, bieten eine gigantische Nutzerbasis und die Möglichkeiten zur einfachen Einbettung auf der eigenen Webseite. Allerdings halten sie automatisch auch die Rechte an den Videoinhalten und können Werbeanzeigen schalten, auf die der Veranstalter keinerlei Einfluss hat.
Kostenpflichtige Streaming-Anbieter
Für B2B-Zwecke sind daher kostenpflichtige Anbieter wie beispielsweise Vimeo empfehlenswerter. Sie bieten individuellere Sicherheitseinstellungen und einen größeren Funktionsumfang.
Doch Achtung! Die Haftungsausschluss Kriterien und die Datensicherheit des Providers können sehr unterschiedlich ausfallen. Auch ist der technische Support im Fall der Fälle bei einem Anbieter im Ausland nicht immer einfach erreichbar, wenn es tatsächlich einmal brennt.
Für die vollständige Kontrolle des Streams, der Inhalte und vertraulicher Daten läuft das digitale Event am besten über einen eigenen Streaming-Server. Dieser wird bei entsprechend spezialisierten Streaming-Technikdienstleistern gebucht.
Mit Servern an deutschen Standorten, DSGVO-konformer Datensicherung, leicht erreichbarem Techniksupport und optisch komplett auf das Design des Kunden individualisierbarer Streaming-Optik rechtfertigen aus unserer Sicht die Vorteile den höheren Preis.
Was es bei der Wahl der Plattform für ein digitales Event zu beachten und unterscheiden gibt, stellen wir Euch nächste Woche an dieser Stelle vor.
Bis dahin – bleibt flexibel
Euer Ralf Schmitt
und das Team der Impulspiloten