„Was glaubst du, wer du bist?“ – dieser Satz kann dir, je nachdem mit welcher Betonung er an dich gerichtet ist, neue Universen eröffnen – oder auch knallhart die Tür vor der Nase zuschlagen. Unser heutiger Podcast-Gast bei „Good Life, Good Business“ ist Erna Hüls. Sie spürt in ihren Coachings diesen kleinen, aber oftmals alles beeinflussenden Sätzen nach und legt sie frei. Denn für eine erfolgreiche „Positionierung“ im Business ebenso wie im restlichen Leben, ist es tatsächlich erstmal wichtig, sich klar zu werden, wo man sich befindet, um dann dorthin gehen zu können, wo man eigentlich sein möchte. Den eigenen Platz zu finden ist manchmal harte Arbeit. Denn oft müssen auf diesem Weg Überzeugungen und Positionen gelöst werden, die zum Beispiel in der eigenen Ursprungsfamilie entstanden sind.
Dein Talent macht dich nicht erfolgreich
Erna Hüls ist Trainerin, Coach, Speakerin, erfolgreiche YouTuberin, Dipl. Sozialpädagogin, mehrfache Preisträgerin – und noch ganz, ganz vieles mehr. Doch ihr Leitsatz ist: Es kommt nicht darauf an, wo du herkommst, sondern wo du hinwillst. Dieser Gedanke zieht sich auch durch ihre Arbeit mit ihren Kund:innen und zeigt sich in ihrem neuen Coaching-Programm „Ablösung von der Ursprungsfamilie“. Für ein glückliches Leben und ein erfolgreiches Business kommt es nicht primär auf die eigenen Talente an – die haben wir alle, davon ist Erna Hüls überzeugt. Was den entscheidenden Unterschied von erfolgreichen Menschen ausmacht ist, wie sie mit ihren Talenten umgehen. Anthony Robbins zum Beispiel – man mag ihn und seine Inhalte mögen oder auch nicht – inspiriert mit seinem Erfolg gerade deshalb, weil wir sehen können, wie er mit Herausforderungen, familiären Hürden und Widerständen auf seinem Weg nach oben umgegangen ist. Entscheidend ist also, wie wir unseren Weg gehen und gestalten und vor allem, wie wir mit Rückschlägen, Hindernissen und Herausforderungen umgehen.
Glaubenssätze – Dein innerer Kompass
Wie gut wir das schaffen, hängt dabei zu einem ganz großen Teil von unseren persönlichen Glaubenssätzen ab. Sie weisen uns wie eine innere Kompassnadel die Richtung in unserem Leben, denn sie geben uns Orientierung. Viele dieser Glaubenssätze werden schon früh in der eigenen Ursprungsfamilie geprägt. Hier liegt auch schon ein wesentlicher Knackpunkt. Denn Teil einer funktionierenden Familie zu sein bedeutet, sich in eine Gemeinschaft einzufügen und zu einem gewissen Grad auch anzupassen. Dabei werden Werte, Ansichten und Verhaltensmuster unseres Umfeldes häufig angenommen, ohne zu hinterfragen, ob sie tatsächlich für uns selbst relevant, wichtig und richtig sind. In dem Bedürfnis, sich in das System „Familie“ einzufügen, kann durch die familiäre Historie also echter „Zündstoff“ entstehen, der gar nicht direkt etwas mit dem eigenen Leben oder direkten Erfahrungen zu tun hat, aber das persönliche Denken und Handeln maßgeblich beeinflusst.
Glaubenssätze wie „Menschen sind gefährlich.“ oder „Du kannst niemandem trauen.“ sind in Verbindung mit den Erlebnissen unserer Eltern oder Großeltern als Kriegsgeneration durchaus nachvollziehbar. Werden diese Erfahrungen jedoch unterbewusst an die nachfolgenden Generationen weitergegeben, können sie unser Verhalten limitieren und einen entscheidenden Einfluss zum Beispiel auf das Beziehungsverhalten haben. Welchen Schaden Sätze wie „Geld verdirbt den Charakter.“ oder „Du warst nicht gewollt, sondern ein Unfall.“ auf das persönliche Leben haben können kann man sich leicht vorstellen.
Du bist für dich selbst verantwortlich
Grundsätzlich geht Erna Hüls jedoch davon aus, dass niemand bewusst seinen Kindern oder sich selbst negative oder limitierende Glaubenssätze weitergibt. Gleichzeitig ist es jedoch gerade in Familien, die einen besonders engen Zusammenhalt haben oftmals umso schwieriger für den Einzelnen auch allein zu stehen. Rückblickend ist es dann oftmals die bequemste Strategie, den eigenen Eltern oder anderen Bezugspersonen die Schuld an der eigenen Situation zu geben. Doch hier ist Vorsicht geboten. Verinnerlichte Glaubenssätze sind keine Entschuldigung dafür, sich als erwachsener Mensch nicht weiterzuentwickeln und die eigenen Situation zu reflektieren. Es sind nie allein die Eltern, Kund:innen, der Wohnort, das fehlende Wissen, oder, oder, oder… die dafür verantwortlich sind, wo wir gerade im Leben (fest)stecken, sondern tiefer liegende, limitierende Glaubenssätze wie zum Beispiel „Ich bin es nicht wert.“
„Good Life, Good Business: Familie, Coaching und Positionierung mit Erna Hüls“ – überall wo es Podcasts gibt!
Lösung von der Ursprungsfamilie
Wenn also wiederkehrende Muster auftauchen, die das eigene Leben blockieren, im Handeln limitieren, unglücklich machen oder auf die ein oder andere Weise bremsen, hilft es aus der Innenschau heraus zu entscheiden, was dein Auftrag in der Tiefe ist. Oder anders gesagt: Was genau hält dich davon ab, dein Ziel zu erreichen, loszugehen, erfolgreich oder glücklich zu sein?
Von der Gemeinschaft in die Individualität
Hier gilt es anzusetzen und aus der unterbewussten familiären Anpassung hinaus in die Individualität zu gehen und tatsächlich so großen Fragen wie „Wer bin ICH?“ nachzugehen.
Dabei auf sich selbst zurückgeworfen zu sein kann sehr weh tun – aber der Weg lohnt sich.
Denn wenn dein innerer Kompass durch die falschen Glaubenssätze aus deiner Kindheit auch nur ein paar Grad falsch eingestellt ist, kommst du, ohne Korrektur je mehr Strecke du in deinem erwachsenen Leben zurückgelegt hast, irgendwo an, wo du gar nicht hin wolltest.
Erst wenn du deine Position im Leben gefunden hast, kannst du auch mit der Komposition deines Business beginnen. Daher lohnt es sich, dir jeden Glaubenssatz, unter dem du leidest vorzuknöpfen und dich zu fragen: Ist das meine Geschichte? Betrifft mich dieser Glaubenssatz wirklich? Habe ich diese Erfahrung tatsächlich selbst gemacht? Oder ist es vielleicht ganz anders und ich sollte mich neu ausrichten?
Wie gehe ich mit identifizierten Glaubenssätzen um?
Es hilft enorm, sich bei dieser Reise eine:n passende:n Sparringspartner:in an die Seite zu holen, der/die dir liebevoll, aber konsequent den Spiegel vorhält. Diese Person kann dann dafür sorgen, dass du auch die Erkenntnisse erlangst, die auf den ersten Blick schmerzhaft sein können. Das passiert immer dann, wenn du dabei bist zu erkennen, dass es tatsächlich doch die eigenen Themen sind, die es zu bewältigen gilt und nicht die Schuld von anderen.
Wie gehe ich also damit um, wenn ich einen limitierenden Glaubenssatz identifiziert habe?
- Frage dich: Ist das tatsächlich MEIN THEMA? Oder ist es vielleicht an jemand anderen adressiert?
- Die Antwort ist zu 90% nein.
- So oder so – prüfe das alte Muster im privaten oder geschäftlichen Zusammenhang, ob und wie es dich limitiert.
- Sortiere die Auswirkungen auf dein Leben und deine bisherigen Verhaltensweisen.
- Ersetze alte Glaubenssätze durch neue, positive Glaubenssätze.
Es ist erstaunlich, welchen Einfluss Glaubenssätze auf alle Bereiche unseres Lebens haben. Wie schnell so ein Glaubenssatz wie „Meine Arbeit hat keinen Wert.“ entstehen kann, welche dramatischen Auswirkungen er auf den Erfolg eines Agenturchefs hat, PLUS persönliche Tipps, wie Erna positive Glaubenssätze für sich formuliert, kannst du in der vollständigen Podcast-Episode mit Erna Hüls nachhören.
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Wir wünschen dir viel Spaß dabei – bleib neugierig!
Vaya Wieser-Weber, Ralf Schmitt, Mirja Dajani
und das Team der Impulspiloten