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Positive Zukunft und KI – mit Pero Mićić

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Zukunft

Heute wagen wir in unserem Podcast-Interview einen Blick in die Zukunft – bzw. auf die unterschiedlichen Arten, wie wir in die Zukunft blicken können. Denn nicht nur uns beschleicht das Gefühl, dass wir gerade in einer Zeit leben, in der die Ängste vor der Zukunft besonders groß und auch zahlreicher sind, als es bisher in der Geschichte der Fall war. Das bestätigt uns auch unser Gast Prof. Dr. Pero Mićić.

Er ist Zukunftsexperte und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Ergebnissen der Zukunftsforschung. Ihn interessiert dabei ganz speziell, welche Entscheidungen und Ausrichtungen für Unternehmen im Hinblick auf ihre Zukunftsfähigkeit und das Zukunftsmanagement wichtig sind.

 


Pero Mićić gilt international als führender Experte für Zukunftsmanagement. Er ist Gründer und Vorstand der FutureManagementGroup AG sowie Professor für Foresight and Strategy an der Steinbeis-Hochschule in Berlin. Dr. Mićić berät Führungsteams großer Konzerne und mittelständischer Unternehmen zu Zukunftsstrategien. Als Keynote-Speaker ist er weltweit gefragt und hat in Städten wie Mexico City, Houston und Singapur gesprochen. Er ist Autor von acht Büchern, darunter das jüngste Werk „Bright Future Business“ (2022). 

Zukunftsfreude


Laut Dr. Pero Mićić gibt es für den Kampf gegen die Zukunftsangst nur ein Mittel: Die bewusste Zukunftsfreude. Leichter gesagt als getan. Doch für ihn geht es dabei eben nicht um den naiven Glauben, dass schon alles gut gehen wird. Diese Hinwendung zu einer positiven Zukunftsvision sollte unbedingt begründet und auf einem robusten Fundament stehen.

Dazu müssen wir uns fundiert mit den Herausforderungen und Gefahren von Innovationen, gesellschaftlichen Entwicklungen und neuen Technologien auseinandersetzen. Denn nur so können wir am Ende eine rationale Entscheidung treffen. Dann entscheiden wir uns für das plausible und wahrscheinlichere Szenario und sichern uns gegen das ebenfalls plausible, aber eher unwahrscheinliche Szenario ab.


Gleichzeitig ist unsere Sehnsucht nach einer utopischen Zukunft im Gegensatz zu einer dystopischen Version nicht nur frommer Wunsch, sondern trägt auch dazu bei, ein kollektives Zukunftsbild in der Gesellschaft zu prägen. Das ist besonders im unternehmerischen Wirkungsfeld von Pero Mićić wichtig. Auch Führungskräfte und Mitarbeitende im Unternehmen brauchen eine gemeinsame Vision von der Zukunft des Unternehmens. Nur so können langfristige Entscheidungen für die Zukunftsfähigkeit getroffen werden und die gemeinsamen Kräfte auf dem Weg dorthin gebündelt werden.


Wer in die Zukunft blickt, der blickt nach vorne und nicht zurück


Aber auch in größeren Zusammenhängen kann das kollektive Zukunftsbild die Richtung der Gesellschaft oder auch einer ganzen Nation vorgeben. Denn nur, wer ein positives Zukunftsbild verinnerlicht, ist auch bereit, Veränderungen mitzugehen und voranzutreiben.


Im Fall Russlands wird das Gute des Landes nicht in der Zukunft, sondern in der Vergangenheit gesehen. Mit dieser rückwärtsblickenden Perspektive ist man bemüht, das Gute mit aller Macht wiederherzustellen – auch wenn die nach vorne blickenden Nachbar:innen das ganz anders sehen.

Zukunftsmanagement und KI


Im Hinblick auf die KI ist Mićić überzeugt, dass sie uns einen enormen Zuwachs an Lebensqualität bescheren wird. Mit der KI erweitern wir unsere einzigartige menschliche Superpower – unser Gehirn. Diese Wucht und Macht, mit der die Entwicklungsgeschwindigkeit gerade fortschreitet, ist dabei komplett neu in der Geschichte.


Doch auch bei aller gut gemeinter Utopie gilt es, auch hier alle plausiblen Szenarien durchzuspielen. Natürlich wird es Verbrechen und Unfälle durch die KI geben. Aber grundsätzlich ist es eine gerechtfertigte Annahme, dass mehr Menschen diese neue Technologie wahrscheinlicher zum Wohle der Menschheit einsetzen werden, als es zu ihrem Schaden sein wird.

 

Auch gibt es das Szenario, dass die KI selbst zum Agenten ihrer selbst wird. Sich also ab einem gewissen Punkt ihre Ziele selbstständig setzt. Auch das ist, so Mićić, ein plausibles Zukunftsszenario – jedoch gleichzeitig auch wenig wahrscheinlich.


Bereits jetzt hilft uns die KI dabei, im Vergleich zu unserer bisherigen Vorgehensweise, Probleme in einer rasenden Geschwindigkeit zu lösen. Mićić nennt dazu das Beispiel der Entwicklung von 380.000 neuen stabilen Materialien innerhalb weniger Wochen durch die KI im Vergleich zu den 50.000 stabilen Materialien, die in den letzten 800 Jahren der Menschheitsgeschichte entwickelt wurden. Prinzipiell sieht er spannendes Potenzial in den Bereichen Medizin, Ernährung und Energie, die unsere komplette Welt nachhaltig und vor allem auch positiv verändern können.


Wie man Lust auf KI bekommt


Wer sich selbst und sein Handeln so versteht, dass er Gutes für andere tut, der ist auch offener für den Umgang mit neuen Technologien. Das Schlimmste, was wir machen können, so Mićić, ist zuzusehen, wie andere mit der KI an uns vorbeiziehen –  und wir einfach nur hoffen, dass wir es noch bis zur Rente schaffen.


Besser ist es, wenn wir uns die verfügbaren Techniken Stück für Stück aneignen, um im Umgang damit besser zu werden und als Resultat bessere Ergebnisse, Produkte und eine bessere Wirkung für unsere Kund:innen, Klient:innen und Patient:innen zu erzeugen.

 

KI als Werkzeug sehen und nutzen lernen


Dazu ist die KI erst einmal ein unglaublich mächtiges Werkzeug, das wir für uns und unseren Wohlstand nutzen können. Bei allen Ängsten, die in diesem Zusammenhang aufkommen, wird sie laut Dr. Mićićs Einschätzung an der Schnittstelle von Mensch zu Mensch erst einmal nichts ändern. Pero Mićić empfiehlt sich für den Einstieg – egal aus welcher Berufsgruppe oder Branche man kommt – am besten mit allen dreien der folgenden frei zugänglichen KI-Tools auseinanderzusetzen:


• ChatGPT
• Claude
• Gemini


Er ist überzeugt, dass jeder Beruf von Landschaftsgärtner bis Forschungsinstitut einen Nutzen daraus ziehen kann. Wer tiefer einsteigen will, passt im nächsten Schritt GPTs („Generative Pretrained Transformer“)  mit eigenen Daten an oder geht als Unternehmen noch weiter und trainiert die eigene KI professionelle für den individuellen Anwendungsbereich.

Der professionelle Blick in die Zukunft


Wer wissen will, wie verlässlich Science-Fiction die Zukunft tatsächlich voraussagt, wie Dr. Pero Mićić die Zukunft unserer Ernährung sieht und noch tiefer einsteigen möchte in die 8 wichtigsten Eigenschaften, mit denen Unternehmen zukunftsfähiger sind als andere, sollte sich unbedingt die komplette Episode von „Good Life, Good Business“ anhören.


Bis dahin

bleibt neugierig

Eure Vaya Wieser-Weber, Ralf Schmitt, Mirja Dajani

und das Team der Impulspiloten

 

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