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Warum ist die Klimakonferenz kein digitales Event?

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In diesen Tagen findet die UN-Klimakonferenz in Glasgow statt, an der ca. 25.000 Menschen aus 200 Ländern der Welt teilnehmen. Eine Riesenveranstaltung über 13 Tage. 2020 wurde die Klimakonferenz aufgrund der Pandemie verschoben, um in diesem Jahr wieder live stattzufinden. Wir stellen uns die Frage: Warum eigentlich live – und nicht als digitales Event?

Warum nicht als digitales Event?

Laut atmosfair, einer gemeinnützigen Klimaschutzorganisation mit Sitz in Berlin, verursachen die Anreise und Unterbringung der Teilnehmenden einer typischen Veranstaltung ca. 85 % der damit verbundenen Co2 -Emissionen.
Zur Klimakonferenz begeben sich aktuell 25.000 Menschen aus allen Winkeln der Erde auf die Reise nach Glasgow, um live vor Ort ausgerechnet über das Thema Klimaschutz zu diskutieren.
Das ergibt ca. 50.000 An- und Abreisen, die unzählige Hotelübernachtungen mit sich ziehen, welche auf das Co2-Konto der Klimakonferenz verbucht werden müssen. Hinzu kommen unter anderem Catering, Fahrten vor Ort und Verbrauchsmaterialien wie der Druck von Broschüren, Programmen, Handouts, Lanyards etc. Aus diesem Blickwinkel heraus erscheint es nicht als die beste Option, die UN-Klimakonferenz in Präsenz zu veranstalten.

Co2-Kompensation nur 3. Wahl

Natürlich können entstehende Co2 -Emissionen im Nachgang kompensiert werden. Mit Sicherheit werden dazu von den Veranstaltern auch Anstrengungen unternommen. Doch das erste Ziel für den Klimaschutz sollte zunächst die Vermeidung, dann die Reduzierung und als letzte Konsequenz die Kompensation sein.

Es ist schade, dass eine so repräsentative Veranstaltung, wie die Klimakonferenz nicht einen innovativeren Weg des Zusammenkommens gewählt hat. Denn insbesondere stark inhaltliche Themen lassen sich aus den Erfahrungen während der Pandemie sehr gut in digitale Events übersetzen.

Die Vorteile eines digitalen Events liegen auf der Hand:

  • vermeidbare Reisetätigkeiten und damit Einsparung von Co2 Emissionen
  • vermeidbare Reisezeiten
  • Einsparung von Hotel-, Catering- und Reisekosten
  • höhere Reichweite durch die Möglichkeit der Online-Teilnahme

Wenn es menscheln soll – besser hybrid

Die sachlichen und wissenschaftlichen Themen von Panels, Tagungen, Kongressen und Konferenzen können gut auf ein digitales Medium übertragen werden. Der große Vorteil von klassischen Live-Events besteht dagegen darin, dass gerade der informelle Teil bei den Teilnehmenden eine hohe Bedeutung hat. Wichtige Kontakte und intensive Gespräche entstehen abseits der Agenda in den Pausen oder beim gemeinsamen Essen. Auch wir glauben fest an die Kraft der Begegnung. Darum sollte dieses Bedürfnis der Teilnehmenden zum Austausch, Netzwerken und dem menschlichen Miteinander bei der Planung eines Events berücksichtigt werden. Die Art und Weise kann jedoch bei einem modernen und innovativen Event anders und viel effektiver aussehen, als Tausende von Menschen um den Globus reisen zu lassen.

Satelliten-Events

Denkbar wären als ein Beispiel so genannte Satelliten-Events. Sie finden live auf kleinerer Ebene statt und bringen Menschen jeweils lokal, regional oder national zusammen. Die einzelnen Satelliten-Events werden dann in einem übergeordneten digitalen Event zusammengeschaltet. In dieser Kombination aus live und digital entstehen großartige Möglichkeiten für nationale oder internationale Events wie Konferenzen und Tagungen, aber auch als Firmenjubiläum, Einweihung von Industrieanlagen oder Produktpräsentationen.

Das richtige Eventformat für Ihr Kommunikationsziel

Die Welt der Eventformate ist durch die Einschränkungen der Pandemie noch ein bisschen vielfältiger geworden. Die Digitalisierung ist dabei keine Wunderwaffe und auch kein Allheilmittel. Allerdings bieten die vielfältigen, digitalen Eventformate für viele Anlässe wichtige Vorteile, die es zu berücksichtigen gilt. Es lohnt sich also bei der Planung eines Events das Kommunikationsziel genau zu kennen, um das passende Format zum Thema und zur Zielgruppe zu wählen. Dabei gilt die Faustformel: je inhaltlicher das Thema des Events ist, desto digitaler kann die Umsetzung stattfinden. Dies bedeutet entsprechend vice versa: je emotionaler der Anlass einer Veranstaltung ist, desto hybrider und direkter an den Menschen dran sollte die Dramaturgie gestaltet sein.

 

Bis dahin – bleiben Sie neugierig und flexibel

Ihr Ralf Schmitt und das Team der Impulspiloten

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